Gegen die kleinen Ärgernisse

Der Lichtschalter wackelt. Der Kugelschreiber schreibt nicht. Der Jackenknopf baumelt lose und der Reißverschluss klemmt. Kleine Ärgernisse halt.
Eigentlich könnte man ja darüber lachen. Aber auch wenn ich es nicht direkt wahrnehme, diese kleinen Ärgernisse die  ständig passieren, kosten mich eine Menge Energie.

 

Warum sonst erlebt man, dass Menschen nach einem Tag voller Stress und Ärger explodieren, wenn so eine klitzekleine Kleinigkeit schiefläuft? Dass ein Kugelschreiber, der nicht schreibt, der sprichwörtliche Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt?

Der durchschnittliche Mensch arrangiert sich übrigens täglich mit 60 bis 100 solcher kleinen Ärgernisse, behaupten bekannte Coaches, wie beispielsweise Talane Miedaner.

Der Durchschnittsmensch
arrangiert sich damit 

Die kleinen Unannehmlichkeiten sind Energiefresser erster Güte. Und manchmal sind nur wenige Handgriffe nötig um sie zu eliminieren.

Die drei Kugelschreiber beispielsweise, die ich nacheinander aus dem Becher hole und die alle nicht schreiben. Die ich normalerweise anschaue und dann kopfschüttelnd wieder in den Becher zurückstecke. Wie das übrigens ein Großteil der Menschen die ich kenne, auch tun 😉 .

Den Becher auskippen, alle Stifte kurz durchprobieren, die kaputten Exemplare wegwerfen, dauert keine zwei Minuten.

Der Trick ist, daran zu denken und es dann auch tun. Mal ehrlich: Wie oft am Tag flitzt uns die Idee durch den Kopf:  „Ach, das muss ich noch in Ordnung bringen!“

Bewußt gegen die
kleinen Ärgernisse vorgehen

Das Einfachste ist, bewußt gegen die kleinen Ärgernisse vorzugehen. Sich einmal umzuschauen im Büro und zu Hause und eine Liste dieser Ärgernisse anzulegen.

Wenn diese Liste dann schön lang geworden ist, dann überlegen Sie doch einfach, welche Positionen sich am schnellsten und unkompliziertesten erledigen lassen.

Dadurch wird sich sicherlich sofort einiges von der Liste streichen lassen.

Für die kleinen Ärgernisse, die etwas mehr Zeit benötigen um sie auszumerzen, könnten Sie vielleicht ein Wochenende reservieren.

Dann gibt es noch die kleinen Ärgernisse, die im Moment außerhalb ihres Einflussbereiches liegen. Kollegen, deren Angewohnheiten nerven, inkompatible Nachbarn, ein ungeliebter Job oder ein gesundheitliches Problem.

Die sollten Sie in einer zweiten Runde behandeln, und zwar unter dem Gesichtspunkt, was Sie tun können um diese kleinen Ärgernisse erträglicher zu gestalten.

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101 Tipps zur Verwirklichung Ihrer beruflichen und privaten Ziele.
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ISBN: 978-3636070395
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Ach ja, Hard-Core-Procrastinierer wie ich, machen sich eine Liste der kleinen Ärgernisse, legen sie auf ihren Schreibtisch und freuen sich darüber, dass sie endlich so eine schöne Liste haben 😉 . Denn immerhin ist durch die Aufschreiberei wieder Platz auf der Festplatte im Kopf!

Foto: „Angry Ann“ by Josh Janssen via Flickr


Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"



 

Was ich nicht mehr tun werde Oder: Die Not-to-do-List

Eine Zeitlang war die Technik in allen Produktivitätsbüchern und -blogs zu finden: Die Not-To-Do-List als Zeitmanagementtool.
Also eine Liste mit all den Dingen die wir nicht, beziehungsweise nicht mehr tun wollen.

Dummerweise ist die No-to-do-List allerdings recht schnell wieder aus dem Focus der Produktivitätsoptimierer verschwunden.
Weil die Listenersteller nämlich festgestellt haben, dass Optionen „Ich lese vor Mittag keine Emails mehr“ oder „Ich gehe Montags nicht mehr ans Telefon“ nicht nur nicht konstruktiv sind, sondern einem auch jede Menge Anfeindungen der Kollegen oder Riesenanschisse vom Chef bringen.

Und das finde ich schade. Eine Not-to-do-List, also eine Liste mit Dingen die man nicht mehr tun will, ist nämlich (richtig formuliert) ein mächtiges Tool, das einen dabei unterstützt, seine Grundbedürfnisse wahrzunehmen.

Richtig angewendet ist die Not-to-do-List
ein mächtiges Werkzeug

Auf der Not-to-do-List stehen Dinge, die wir nicht gerade freudig tun, aber wir tun sie trotzdem. Dinge nämlich, die unseren grundsätzlichen Bedürfnissen oder Werten entgegengesetzt stehen.
Und nein, ich rede hier nicht vom Zähneputzen, oder von anderen wirklich notwendigen Tätigkeiten.
Sondern von Dingen, bei denen wir uns jedesmal ärgern, dass wir schon wieder in die Falle getappt sind. Dinge die daran schuld sind, dass unser Leben sich zu schnell und zu hektisch dreht. Dinge die wir selbst als Zeitverschwendung empfinden. Und darüberhinaus Dinge, die uns unseren Zielen in keinster Weise näherbringen.
Natürlich gehören auch Dinge dazu, die uns unnötig Stress bereiten und unser Leben verkomplizieren.

Um es ein wenig klarer zu machen, hier ein paar Beispiele:

  • „Ja“ sagen, wenn ich eigentlich „nein“ meine
  • Es jedem Recht machen wollen
  • Mich entschuldigen, wenn ich nichts getan habe
  • Immer erreichbar sein zu wollen
  • Dinge von A nach B räumen, weil sie keinen festen Platz haben
  • Geschirr spülen, obwohl morgen die Putzfrau kommt

Das Gute beim Aufstellen einer Not-to-do-List ist, dass man sich dabei selbst zwingt, eingefahrenes Verhalten in Frage zu stellen. Und auch einige Gewohnheiten in Frage stellt, über die man eigentlich bislang selten nachgedacht hat. Nicht zuletzt aus dem Grund, „Weil wir das schon immer so getan haben.“

Viel mehr als nur ein einfaches Zeitmanagement-Tool

Die Not-to-do-List ist nämlich nicht nur ein einfaches Zeitmanagement-Tool, sondern eine Not-to-do-List greift ein ganzes Stück tiefer.

  • Denn sie zwingt mich darüber nachzudenken, ob mein Leben und meine Verhaltensweisen mit meinen Grundbedürfnissen und mit meinen Werten im Einklag stehen.

Bei mir haben sich beim Aufstellen meiner Not-to-do-List vor einigen Jahren fünf Dinge ergeben, die ich persönlich in Zukunft nicht mehr tun werde:

  • Durchgehend erreichbar sein
  • Die Zeit, die ich mir für Yoga/Entspannung reserviert habe, für andere Dinge zu verwenden
  • Abends ins Bett gehen, ohne kurz den Kalender und die To-Do-Liste für den nächsten Tag zu checken – das sorgt für entspannte Vormittage
  • Stündlich Emails/Social-Media checken – dreimal am Tag reicht aus
  • Zeit mit Menschen verbringen, die ich eigentlich gar nicht mag.

Das Resultat: Ein spürbarer Gewinn an Lebensqualität!

Foto: Gerd Altmann via Pixabay