Die sehr unbequemen Wahrheiten der Sharing Economy

Für Sie gelesen: „Deins ist meins“ – Die unbequemen Wahrheiten der Sharing-Economy.

Bei Freunden übernachten? Ein Fahrzeug teilen?
Früher kein Problem. Seit jedoch einschlägige Plattformen Milliardenumsätze mit der Vermittlung von Freundschaftsdiensten machen sieht die Sharing-Economy anders aus.

Einer der sich in der schönen neuen Welt des Teilens genauer umgeguckt hat, ist Tom Slee. Der promovierte Chemiker, heute Produktmanager bei SAP, Blogger und Autor glaubt nämlich die mitreißenden Werbesprüche der einschlägigen Plattformen nicht so einfach, sondern er recherchiert nach.

Bei Air-BnB beispielsweise.
Das Versprechen: „Sei dort zu Hause, Buche Unterkünfte von einheimischen Gastgebern in über 191 Ländern und erlebe einen Ort, als ob du dort wohnen würdest.“
Im Video zu sehen: Gast und Gastgeber die gemeinsam kochen, essen, sporteln.

Slee zählt die Kehrseite der Medaille auf. Gekündigte langjährige Mieter beispielsweise, weil die Wohnungen für Kurzzeitvermietungen zur Verfügung stehen sollen, Gentrifizierung ganzer Stadtviertel, Gastgeber, die weil sie „rein privat“ vermieten, weder Abgaben zahlen noch irgendwelche Sicherheitsauflagen erfüllen müssen.

Brandschutz? Nie gehört.
Parkplatznachweis? Nicht vorhanden.

Slees neueste Zahlen, die er kürzlich in einem Beitrag in seinem Blog  veröffentlicht hat: Von Mai 2015 bis Mai 2016 gab es in Lissabonn rund 4600 Gastgeber.
Davon bieten 71 Prozent lediglich eine Unterkunft an.

Im Gegensatz dazu gehören aber 65 Prozent aller Unterkünfte Gastgebern, die mehr als eine Unterkunft anbieten.

Mehr als 4000 der von 2015 bis 2016 angebotenen Unterkünfte in Lissabonn befinden sich in den beiden Stadtvierteln Santa Maria Maior und Misericordia. In beiden Stadtviertel zusammen leben auf rund 2,5 Quadratkilometern Fläche 24.000 Menschen.
Im Klartext: Jeder fünfte bis sechste dort ist ein Tourist.

Mit ähnlichen Zahlen geht Slee mit „Uber“ ins Gericht.
Sein Fazit: Die hochgelobten Mikro-Unternehmer seien in Wirklichkeit Menschen die ohne jegliche soziale Absicherung für Minimallohn arbeiteten, dabei aber mithelfen bestehende Strukturen zu zerstören.

Mein Tipp: Unbedingt lesen!

Tom Slee, „Deins ist meins“, Verlag Antje Kunstmann, 2016, 300 Seiten , ISBN: 978-3956141041
„Blick ins Buch“ bei Amazon

 

Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"


 

 

Für Sie gelesen: Wie Google tickt

Spannend ist es. Und überaus flüssig zu lesen. Voller konkreter Ideen. „Wie Google tickt“ ist eines der wenigen Sachbücher, die ich, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand gelegt habe.
"Wie Google tickt"
Zu „Blick ins Buch“ bei Amazon


Obwohl ich es fast ein Jahr nicht angefasst hatte, denn erschienen ist es schon 2015. Eigentlich wussten wir das ja alles auch schon – meinte ich jedenfalls:
Erfolg basiert auf der Kundenorientierung. Erfolg basiert darauf, engagierte kreative Mitarbeiter zu finden, die unternehmensorientiert denken. Erfolg basiert darauf, eine nicht funktionierende Planung umzustoßen, zu korrigieren und aus Fehlern zu lernen.

Und die Geschichte vom Garagen-Startup, das zu einem Weltunternehmen heranwächst, wiederholt ja nun sich alle paar Jahre – mit IBM in den 80ern, Microsoft in den 90ern, Google in den 2010er Jahren. Die jeweiligen Erfolgsstorys haben zwischen Buchdeckeln dann natürlich regelmäßig die Bestsellerlisten angeführt und ihren Weg in meinen Bücherschrank gefunden.

Nix Neues also?
Was mich bei „Wie Google Tickt“ bei der Stange gehalten hat, ist, dass es anders ist. Praxisnah.
Voller Tipps zum Weiterdenken und Umsetzen. Auch für Einzelkämpfer. Oder zum Mitnehmen nach Hause um die Ideen im Familienleben umzussetzten.

  • Die Liste der 100 wichtigsten Projekte beispielsweise, die alle drei Monate vom Team überarbeitet und aktualisiert wird.
  • Oder die Erkenntnis wie flach Hierarchien sein dürfen, damit sie noch funktionieren.
  • Dass Innovation wichtiger ist als Marktforschung: „Es ist weniger wichtig dem Kunden das zu geben, was er haben will, als das, von dem er noch gar nicht weiß dass er es will“.

„Suchen Sie nicht nach
schnelleren Pferden!“ (Henry Ford)

Faszinierend vor allem die Beschreibung von Googles Kultur des Experimentierens und dem Freiraum für Visionen im Hause Google. Wobei Scheitern als ein dabei notwendiger Prozess begriffen wird, etwas was in vielen traditionell geführten Unternehmen den Fortschritt blockiert.

Was „Wie Google tickt“ allerdings fehlt, sind kritische Töne. Aber die Autoren, der ehemalige Google CEO und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Eric Schmidt und der frühere Google Vizepräsident Jonathan Rosenberg sind letztendlich ja auch voreingenommen.

Ein Extralob übrigens für die gelungene Übersetzung aus dem Amerikanischen, die so ganz ohne die allerorts üblichen amerikanischen Satzdreher und Worthülsen auskommt.

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Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"