Mehr Stress, höhere Arbeitsverdichtung – Gunter Dueck zu Arbeit4.0

Gunter Dueck, Mathematiker, Professor, Ex-Manger bei IBM, Autor und Freizeit-Philosoph hat beim Bertelsmann Barcamp „Arbeit 4.0“ einen bemerkenswerten Vortrag gehalten.

Die These ist, dass uns Computer einfache Arbeiten abnehmen. Und weil Computer immer qualifizierte und komplexere Aufgaben ausführen können, bleiben letztendlich für uns Menschen nur noch diejenigen Aufgaben übrig, die die unsere Computer nicht erledigen können.

Einige Berufe werden völlig verschwinden. Dueck hat eine beeindruckende Liste erstellt.
Andere Berufe werden nicht völlig verschwinden.
Allerdings werde bei ihnen rund ein Drittel der Arbeit wegfallen – und zwar der einfachere Teil.

Denn: „Menschen werden nie mehr gut bezahlt werden,
für etwas was Computer selbst können.
Gut bezahlt wird nur etwas, das über die Fähigkeiten
eines Computers hinausgeht“, so Dueck.

Und wenn Routinetätigkeiten wegfallen, weil sie von Computern erledigt werden, dann fällt auch der Anteil an Arbeit weg, der relativ einfach und stressfei bewältigt werden kann.
Übrig bleibt der komplexe Teil, der schwierige.

„Jeder Beruf verliert seinen einfachen Routineanteil an den Computer. Ob Arzt, Rechtsanwalt oder Professor“, sagt Dueck. Und die Arbeit 4.0 ganz ohne diesen Routineanteil wirke verdichtet, stressig und komplex.

Dazu kommt:  Fehler in diesem komplexen Teil können Katastrophen auslösen, weshalb es zukünftig keine „Minderleister“ mehr geben dürfe.

„Der Computer hat den einfachen Teil ihrer Arbeit weggenommen,
und Sie sitzen auf dem schwierigen.“

Doch Dueck hat beim Bertelsmann Barcamp Arbeiten 4.0 auch Lösungsansätze parat. Die müssen allerdings bereits im Kleinkindalter ansetzen. Und in der Schule konsequent weitergeführt werden.
„Wir müssen das ganze System verändern. Im Moment versuchen wir einzelnen Druck raus zunehmen – Beispiel Stressbewältigungsseminare für Führungskräfte – wir müssen aber den Stress aus dem gesamten System herausnehmen.“

Das Video vom Barcamp finden Sie hier:

Hier gibt es noch ein Fünf-Minuten-Interview mit Dueck:

Wer mehr von Dueck sehen und lesen will sollte hier bei Dailydueck vorbeischauen

Foto: Michael Herdlein

Wie essen wir im Jahr 2030?

 Schweinebraten aus der Tube? Der voll mineralisierte, vitaminangereicherte kalorienoptimierte Mittagsdrink? Oder gar „Soylent green“?
Oooch nee – Bitte nicht.

Aber auch wenn die Zukunft in Science-Fiction-Romanen und Filmen oft düster ausgemalt wird, wir haben gute Chancen, dass Essen und Trinken auch in 15 Jahren noch Spaß machen wird. Sagt die neue Nestlé-Zukunftstudie.

Folgende Ess-Trends haben sich bei der Zukunftsstudie von Nestlé herauskristallisiert:

  • Eine Gesellschaft in der eine der Hauptfunktionen des Essen lediglich darin besteht, als Energielieferant für die tägliche Leistungsfähigkeit zu sorgen, schreckt 79 Prozent der Teilnehmer Wie essen wir in 30 Jahren?an der Studie ab.
  • Ebenfalls nicht beliebt ist das Szenario des unkomplizierten Sattwerdens in einem virtuellen Umfeld – also der ausschließlichen Ernährung mit Riegeln und Pulvern. Dazu ist den Menschen das soziale Umfeld und der Genuss beim Essen zu wichtig.
  • Ernährung wird aber ressourcenschonender sein als bisher. Favoriten sind dabei regionale Bioprodukte. Viele der 1000 Befragten der Studie können sich auch vorstellen, dass im Jahr 2030 Lebensmittel weltweit gerechter verteilt sein werden. Ein gutes Drittel der Befragten sind durchaus auch bereit, sich von Insekten-Burgern, Algenprodukten oder In-Vitro-Fleisch aus dem Labor zu ernähren – Hauptsache es sieht nach Gewohntem aus.

 

Ernährung wird zunehmend zu
einer Frage der Weltanschauung.

  •  Weltanschauung auch, was den gesundheitlichen Wert des Essens angeht: Gesunde und ausgewogene Ernährung wird dem Menschen der Zukunft sehr viel wichtiger sein als heute.  Viele Studienteilnehmer glauben gar, dass sie damit den Besuch beim Arzt fast überflüssig machen können. Und damits in der Zukunft auch klappt mit der gesunden Ernährung, werden sie sich per App selbst kontrollieren. Fertiggerichte von hoher Qualität, kommen bei ihnen aber ohne weiteres auf den Tisch, vorausgesetzt sie haben eine positive Wirkung auf die eigene Gesundheit.
  • Vielen Menschen ist aber vor allem aber der Genuss beim Essen und beim Einkauf wichtig.
  • Gemeinsames Kochen und Essen wird zu einer beliebten Ernährung als WeltanschauungFreizeitgestaltung werden. Vor allem im städtischen Bereich werden Mietküchen entstehen, in denen Freunde gemeinsam kochen können.
  • Keep it simple – halte es einfach- gilt für eine weitere Gruppe der Befragten, die Einfaches und Unkompliziertes bevorzugen. Gekocht wird bei ihnen seltener als heute, was nicht zuletzt durch den demografischen Wandel und neue Familienstrukturen bedingt sein wird.  Diese Befragten sind offen für alles, was Zeit spart und empfinden auch Neuerungen wie 3D-Drucker für Fertigmischungen von Frikadellen oder Pizza als positiv.
  • Fertiggerichte und Zutaten für traditionelle Mahlzeiten werden entweder online bestellt oder bei kleinen regionalen Händlern gekauft werden. Der große Supermarkt soll deshalb bald ausgedient haben, so die Zukunftsforscher.

Fotos: Nestlé