„Miracle Morning“ – warum ein altes Konzept plötzlich boomt

Eigentlich ist das Konzept des frühen Aufstehens, das „Miracle Morning“ propagiert,  ja nicht Neues. Zahllose Ratgeber, egal ob es ums Laufen, um Yoga, oder ums Meditieren geht, empfehlen einfach, eine Stunde früher aufzustehen, um Zeit dafür zu finden.
Aber obwohl wir alle wissen, dass diese frühere Aufstehen uns guttun wird, hält diesen guten Vorsatz kaum jemand länger als einige Wochen durch.

In diese Lücke stößt das „Miracle Morning“-Konzept des Amerikaners Hal Elrod. Dass das frühe Aufstehen das Leben verändert, verspricht er. Und dass sich dadurch alle nur vorstellbaren Lebensbereiche automatisch verbessern. Miracle Morning von Hal Elrod

Denn wer sein Leben verbessern will, der muss zunächst sich selbst verbessern, so sein Credo. „Mittelmäßigkeit“ ist ein Unwort für Hal Elrod.

Um aus der verhassten Mittelmäßigkeit auszusteigen bietet Hal Elrod verschiedene Werkzeuge an, seine „Life-S.A.V.E.R.S.“, zu deutsch „Lebensretter“.

Die S.A.V.E.R.S sind:

  • S wie Stille: Ein Gutteil, der durch das frühere Aufstehen gewonnenen Zeit, soll zum Sitzen in der Stille verwendet werden. Beispielsweise zur Meditation oder für Atemübungen.
  • A wie Affirmationen: Durch die Technik der Affirmationen, die aus dem NLP stammt, soll sich das Selbstbild verändern. „Wer so wie Muhammad Ali ständig wiederholt dass er der Größte ist, der wird schließlich zum Größten,“ sagt Hal Elrod.
  • V wie Visualisieren: „Visualisiere Deinen Erfolg, visualisiere Dich und Deine Gefühle, wenn Du Dein Ziel erreicht haben wirst“ empfielt er.
  • E wie Exercise: Bewegung. Das kann ein Morgenlauf sein, ein kurzer Yoga-Flow, eine Runde auf dem Heimtrainer, oder 20 Minuten Muskeltraining. Es geht darum, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Das gebe Energie, sagt Elrod.
  • R wie Reading: Lesen. Am besten Bücher die sich mit persönlicher Entwicklung befassen. „Wenn Du nur zehn Seiten am Tag liest, das sind zwischen zehn und 20 Minuten, hast Du am Ende eines Jahres, 3650 Seiten gelesen. Das entspricht 18 Büchern zu rund 200 Seiten. Glaubst Du nicht auch, dass Du in diesem 18 Büchern einige Dinge findest, die Dir dabei helfen Dich weiter zu entwickeln?“
  • S – für Schreiben. „Schreib Tagebuch“, empfielt Hal Enrod. Zum einen dient das Tagebuchschreiben dazu, den Tag zu reflektieren, zum anderen um Klarheit zu gewinnen, Ideen zu sammeln und den eigenen Fortschritt zu dokumentieren.

Idealerweise wendet der geübte „MMer“, wie sich die Fans des „Miracle Morning“ nennen, dafür 90 Minuten auf. Hal Elrod hat aber auch eine Kurzversion seiner Morgenroutine konzipiert, die in gerade mal sechs Minuten zu schaffen ist.

Wenn sich Morgenmuffel
in Frühaufsteher verwandeln

Alter Wein in neuen Schläuchen? Nicht ganz. Denn das ganz große Talent von „YoPalHal“, „Dein Kumpel Hal“, wie Hal Elrod sich selbst nennt, ist es, Dinge zu verkaufen und Menschen zu begeistern. Und er hat dabei einen Riecher fürs große Geschäft.

So hat die erste Ausgabe von „Miracle Morning“ innerhalb kürzester Zeit nach ihrem Erscheinen 2012 bei Amazon.com den vorderen Bestsellerrang erreicht. Zwischenzeitlich hat das Buch mehr als 1000 Fünf-Sterne Bewertungen erhalten.

Runde 65.000 Mitglieder hat die Facebook-Community der Miracle-Morning-Anhänger inzwischen. Die Helden dort sind diejenigen, die es schaffen um vier Uhr morgens das Bett zu verlassen. Für diejenigen, die das nicht auf die Rolle kriegen, gibt es Trost, Unterstützung und jede Menge Motivation.
Und natürlich Videos von begeisterten Besuchern der teueren Seminare, die das Programm weiterführen sollen. YoPalHal gießt damit Wasser auf die Mühlen aller unentwegten Selbstoptimierer.

Die Miracle Morning Welle rollt jedenfalls. Inzwischen gibt es sogar spezielle Ausgaben für verschiedene Berufsgruppen, sowie für Eltern oder angehende Autoren. Es gibt Tagebücher und ein Ausmalbuch – derzeit aber alles lediglich in Englisch. Auf Deutsch ist der Ratgeber im September erschienen.

Ihr wisst, ich halte viel von Meditation, bewußtem Leben und den unterschiedlichsten NLP-Techniken. Dem Hype und der Spirale der Euphorie um den „Miracle Morning“ stehe ich aber durchaus skeptisch gegenüber.

Foto: Pok_Rie via Pixabay

 

Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"


 

Der Amazon Dash-Button – schöne neue Einkaufswelt?

Der „Dash-Button“ von Amazon hat Deutschland erreicht. Das Teil hat die Größe eines Klingelknopfes und ordert derzeit via W-Lan per Knopfdruck Nachschub aus einem Sortiment von über 30 Haushaltsartikeln.

Das Waschpulver geht zu Neige? Wer die entsprechenden Dash-Buttons (es gibt beispielsweise einen Persil- oder einen Ariel-Button und viele andere mehr) an der Waschmaschine kleben hat, drückt einfach nur den Knopf und eine volle Packung des entsprechenden Waschmittels kommt am nächsten Tag per Post.

Welche Packungsgröße Sie gerne haben möchten, oder ob es Flüssig- oder Vollwaschmittel sein soll, richten Sie vor der ersten Benutzung mit Hilfe einer App ein.

Damit ihre Kids nicht tonnenweise Play-Doh mit dem zu diesem Zweck ebenfalls lieferbaren  Play-Doh -Button bestellen können, hat das moderne Wunderteil eine Bestellsperre: Erst wenn eine Bestellung ausgeliefert ist, nimmt der Button die Nächste an.

Die Kosten von rund 5 Euro für den Button werden übrigens mit der ersten Bestellung verrechnet.

Klingt gut, weil Vorratsschrank und der Einkaufszettel jetzt endlich ausgedient haben ?
Oder gehört der Dash-Button eher in die Kategorie der „Dinge, die die Welt nicht braucht“?

Obwohl ich persönlich die große Einkaufszettel-Vergesserin bin, mir bestimmt nicht zum letzten Mal in meinem Leben das Toilettenpapier ausgegangen ist und er zugegebenermaßen richtig süß gemacht ist 😉 werde ich mir Sicherheit keinen Cottonelle Dash-Button ins Badezimmer  kleben.

Etwas das die Welt nicht braucht
oder eine gute Sache?

Die Gründe dafür sind einfach:

  • Wenn ich etwas kaufe oder bestelle, dann sehe ich auch ganz gerne erst einmal, was es kostet und vergleiche Preise. Diese Möglichkeit habe ich beim Dash-Button nicht. Hier werden ausschließlich Markenartikel geliefert und zwar immer zu einem Preis, den ich nur sehe wenn ich mein Amazon-Konto via App oder Browser aufrufe. Oder wenn die Abbuchung auf dem Girokonto erscheint.
  • Ich bin immer bemüht, Verpackungsmaterial zu sparen. Beim Einkaufen im Laden an der Ecke benutze ich wiederverwendbare Tragetaschen. Das fällt beim Bestellen weg, da muss jede Sendung einzeln verpackt werden.
  • Ich drücke montags den Waschpulver Button, Dienstags den Zahnpasta-Knopf und Mittwochs den Button fürs Bio-Basis-Müsli…
    Da frage ich mich, wie man diese ganzen Bestellungen einigermaßen umweltverträglich zu mir liefern will?
    Geht nicht, schätze ich einfach mal. Da fahre ich lieber einmal in der Woche mit meinem Einkaufszettel in den Supermarkt. Oder noch besser: Stoppe am Supermarkt, wenn ich ohnehin unterwegs bin. Das produziert dann gar kein Extra-CO2.
    Im Ballungszentren mag dies möglicherweise anders aussehen.
  • Overnight-Services mit hohen Schlagzahlen? Das ist eine Arbeitswelt in der ich nicht unbedingt drinstecken möchte. Deshalb finde ich, soll es auch kein Anderer tun müssen.
  • Ganz abgesehen davon, dass meine lokalen Einzelhändler um die Ecke ja auch leben müssen.
    Und nur wer es schafft, die Vielfalt im Handel zu erhalten, kann sich darauf verlassen, dass nicht eines Tages ein Konzern diktiert, was wir zu welchem Preis zu kaufen haben.
    Mein Lesetipp dazu: 1984 von George Orwell.
    Ähem: Der Link zum Buch führt übrigens genau zu diesem Konzern, dessen Dash-Buttons ich hier verteufele 🙂

Das Thema liefert jedenfalls allgemeinen Zündstoff:

Und was haltet ihr davon?

Alle Fotos: Amazon

 

Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"